Wolfgang Schindler

Entdecker der außergewöhnlichen  Fresken in Hl.Kreuz, Fröttmaning    (1933 – 1990)

 

Eine der ältesten Kirchen auf Münchner Stadtgebiet ist die ehemalige Dorfkirche des verschwundenen Ortes Fröttmaning. Beinahe wäre auch sie dem Müllberg und dem Autobahnkreuz München-Nord zum Opfer gefallen.

 

Erst die Entdeckung, die Wolfgang Schindler bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1980 machte, hat der Kirche den besonderen Rang einer kunstgeschichtlichen Kostbarkeit gesichert.

 

Als erfahrenem Baufachmann, der auch mit Denkmalpflege vertraut war, gelang es ihm allein aufgrund des unterschiedlichen Klangs beim Abklopfen des Putzes darunterliegende Ornamente ausfindig zu machen, die sich dann als außergewöhnlicher Fund aus romanischer Zeit herausstellten.

 

Diese Entdeckung wird immer mit Wolfgang Schindlers Namen verbunden bleiben.

 

Doch auch an vielen anderen erfolgreichen Bauprojekten in und außerhalb Freimanns war er beteiligt, auch bei der Renovierung der alten Freimanner Dorfkirche St. Nikolaus.

 

Schon früh hatte er, ältester Sohn einer schlesischen Familie, die es wie so viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg nach Freimann verschlagen hatte, beim Bau eines Heims für die Familie am ehemaligen Schießplatzgelände, dem heutigen Kieferngarten, mithelfen müssen. Nach Abschluss der Maurerausbildung und Meisterschule wurde er schnell zu einem gefragten Fachmann, der schließlich auch seinen eigenen Betrieb aufbauen konnte.

 

Vielfältig war sein Engagement für die Kirchengemeinde St. Albert. Als Mitglied der Kirchenstiftung war er aber auch mit verantwortlich, dass die Umbaupläne für das Nachbargrundstück, die heutige Mohr-Villa, rechtzeitig bekannt und schließlich verhindert werden konnten.

 

Am 19. September 1990, kurz nach einer großen Jubiläumsfeier in Fröttmaning, riss ihn ein früher plötzlicher Tod aus einem tätigen Leben.