Einige wichtige Daten zur Freimanner Geschichte

Postkarte mit Freimanner Höfen um 1900
Postkarte mit Freimanner Höfen um 1900

 Um 950     ist der Ortsname Freimann ("ad

                  frienmannun") zum ersten Mal in einer

                  Urkunde schriftlich überliefert.

                  Jahrhundertelang bleibt Freimann ein    

                  bescheidenes Bauerndorf an der Straße

                  nach Freising mit zwei großen und etwa

                  einem Dutzend kleineren Anwesen.

Im 19. Jh.  wird aus dem Dorf Freimann zusammen

                  mit den alten Nachbarorten Fröttmaning

                  und Lappen sowie den neu entstandenen Siedlungsgebieten

                  Kultursheim (mit dem Aumeister) und Neufreimann (an der Ingolstädter

                  Straße) die Gemeinde Freimann gebildet.

Kruppwerke1917
Kruppwerke1917

Um 1900   zählt die Gemeinde bereits über 400

                  Einwohner. Freimann wächst. Erste

                  Industriebetriebe (Papierfabrik Wirth)

                  siedeln sich an, neue Verkehrs-

                  verbindungen  werden geschaffen

                  (Isarbrücke, Ringbahn).

1916          bringt mitten im Ersten Weltkrieg die

                  Niederlassung der Bayer. Geschützwerke

                  der Fa. Krupp  einschneidende Veränderungen für Freimann. "Das Werk",

                  ein Jahrzehnt später von der Reichsbahn als Ausbesserungswerk

                  übernommen, macht Freimann endgültig zum Industrieort. Die Bevölkerung

                  wächst sprunghaft an, in rascher Folge entstehen neue Wohnsiedlungen.

1931          gibt die Gemeinde Freimann - mit inzwischen 2800 Einwohnern - ihre

                  Selbstständigkeit auf und lässt sich nach München eingemeinden.

Ab 1935    entstehen im Zuge der Aufrüstung des NS-Regimes vier Kasernen im

                  Freimanner Westen, nahe dem bereits seit dem 19. Jh. bestehenden

                  Militärschießplatz, sowie eine militärische Sendeanlage in den Isarauen

                  (heute: Fernsehstudios des Bayer. Rundfunks).

Siedlerversammlung unter freiem Himmel 1948
Siedlerversammlung unter freiem Himmel 1948

1945          finden nach der Katastrophe des zweiten

                  Weltkriegs zahlreiche Flüchtlinge und

                  Heimatlose vorübergehend Unterkunft in

                  den Lagern, die während des Krieges

                  für Zwangsarbeiter errichtet wurden,

                  bzw. den Kasernen, soweit sie nicht

                  unmittelbar von den amerikanischen

                  Besatzungstruppen belegt werden.

                  Weitgehend in Eigeninitiative entstehen

                  neue Wohnsiedlungen am Rande des

                  Schießplatzes (Kieferngarten- und

                  Grusonsiedlung) und in den Isarauen (Auensiedlung, Gärtnersiedlung).

Windrad auf dem Fröttmaninger Berg
Windrad auf dem Fröttmaninger Berg

1954          beginnt die Stadt München den Abfall der

                  Großstadt neben der schon seit den

                  1920er Jahren bestehenden Kläranlage in

                  Großlappen zu sammeln. Das benach-

                  barte Dorf Fröttmaning muss aufgegeben

                  werden; nur die Kirche Hl. Kreuz wird

                  gerettet.

                  Der wachsende Müllberg und die Klär-

                  anlage belasten Freimann auf Jahrzehnte

                  mit großen Umwelt- und Imageproblemen.

                  Erst um die Jahrtausendwende wird der inzwischen begrünte Müllberg zum

                  Erholungsgelände "Fröttmaninger Berg".

1963          wird auf bundesbahneigenem Gelände westlich des Eisenbahnaus-

                  besserungswerks ein neuartiges Gewerbegebiet mit einer Mischung aus   

                  Industriebetrieben und Großmärkten erschlossen, der so genannte          

                  Euro-Industriepark.

U-Bahn-Haltestelle Freimann
U-Bahn-Haltestelle Freimann

1971        fährt die erste Münchner U-Bahn nach

                Freimann. Endhaltestelle ist der

                Bahnhof Kieferngarten, südlich des

                U-Bahnbetriebshofs. 1994 wird die U6

                bis Fröttmaning, bald darauf über die

                Stadtgrenze hinaus nach Garching

                verlängert.

1995        endet mit der Schließung des Eisenbahn-

                ausbesserungswerks - nach 70 Jahren -

                eine Ära für Freimann. Das ehemalige

                (ca. 360ha große) Werksgelände bietet Raum für verschiedenste

                Nachnutzungen. und Neuentwicklungen (M,O,C,). Zwei der alten

                Industriehallen (Zenithhalle, Lokhalle) und der Wasserturm bleiben

                unter Denkmalschutz erhalten.

Blick auf die Allianzarena von der A9
Blick auf die Allianzarena von der A9

2006       findet die Fußballweltmeisterschaft in der

               neuen Allianz-Arena statt. Seitdem ist der

               Name des ehemaligen Ortsteils und uralten

               Dorfes Fröttmaning (815 erstmals

               urkundlich erwähnt) weltweit bekannt.

 

2016       ist die Geschichte Freimanns als Militärstandort endgültig zu Ende. Der  

               einstige Militärübungsplatz Fröttmaninger Heide wird offiziell zum Naturschutzgebiet

               erklärt, und auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne wird nach

               Jahren der Nutzung als Unterkunft für Geflüchtete ein neues Wohngebiet für 15000

               Bewohner entstehen.

Neubauten an der Freisinger Landstraße, 2015
Neubauten an der Freisinger Landstraße, 2015

               Weitere große Bauvorhaben verändern    

               das Gesicht Freimanns: Das Gelände des

               ehemaligen Eisenbahnausbesserungs-

               werks mit seinen denkmalgeschützten     

               Hallen wird in großem Umfang von 

      Gewerbeunternehmen neu gestaltet

               (Motorworld, Bauhaus-Baumarkt, BMW). An

               der Freisinger Landstraße werden große   

               neue Wohnanlagen gebaut. Zu den bereits 

               seit längerem bestehenden

               Studentenwohnheimen kommen jährlich

               neue hinzu.